Bundesbank fordert Maßnahmen zur Stärkung der deutschen Wirtschaft
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat ein umfassendes Maßnahmenpaket gefordert, um die wirtschaftliche Schwäche Deutschlands zu überwinden. Bei einer veranstaltung in Frankfurt am Main betonte Nagel am Mittwochabend die Notwendigkeit,Bürokratie abzubauen,Fachkräftezuwanderung gezielt zu fördern,Arbeitsanreize zu schaffen und Investitionen steuerlich attraktiver zu machen.
Weitere zentrale Bausteine für die wirtschaft
Nagel hob hervor, dass auch die effizientere Gestaltung der Energiewende und die Diversifizierung von Lieferketten wichtige Faktoren seien, um die Wirtschaft zu stärken und widerstandsfähiger zu machen. Der Handlungsdruck sei offensichtlich.
Bewertung bisheriger Maßnahmen der Bundesregierung
Der Bundesbank-Präsident würdigte, dass die Bundesregierung bereits erste Maßnahmen ergriffen habe. dazu zählen die Einführung der degressiven Abschreibungsmöglichkeit für Ausrüstungsinvestitionen, der sogenannte Investitions-booster, sowie die gesenkte Stromsteuer für Industrieunternehmen.Nagel betonte jedoch, dass diese Schritte nicht ausreichen und weitere Verbesserungen sowie wichtige Reformen notwendig seien.
Ursachen der Exportschwäche
Nagel führte aus, dass die Exportschwäche der deutschen Wirtschaft nicht allein auf die US-Zollpolitik zurückzuführen sei.Bereits vor dem jüngsten Handelskonflikt hätten die deutschen Exporte an Dynamik verloren. Auch Russlands Krieg gegen die Ukraine, die dadurch ausgelöste Energiekrise oder die Corona-Pandemie seien nicht allein verantwortlich. Deutschland verliere bereits seit 2017 Marktanteile im internationalen Handel.
Position zur Zinspolitik
In Bezug auf die Zinspolitik unterstützte Nagel den jüngsten Beschluss des EZB-Rates, die aktuellen Zinssätze unverändert zu lassen. angesichts der Unsicherheiten sei es ratsam, weiterhin vorsichtig zu agieren. Der datenabhängige Ansatz und die Entscheidung von Sitzung zu Sitzung hätten sich laut Nagel bewährt.