Forderung nach CO2-Pipeline-Netz
Anlässlich der Bundestagsberatungen über einen Gesetzentwurf zur dauerhaften Speicherung von CO2 in unterirdischen Lagerstätten fordert der verband der Chemischen Industrie (VCI) den raschen Aufbau eines entsprechenden Pipeline-Netzes. VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“, das CO2-Pipelinenetz sei entscheidend für die Zukunft des Industriestandorts und das Erreichen der Klimaziele. Er forderte, das Netz wie das Wasserstoffkernnetz als Infrastruktur von überragendem öffentlichem Interesse anzuerkennen.Um Planung und Ausbau zu beschleunigen,müsse der Staat die Finanzierung absichern und Kostenrisiken abfedern,statt das Netz ausschließlich privat zu finanzieren.
Kritik von Umweltverbänden
der Deutsche Naturschutzring (DNR) warnte vor zu hohen Erwartungen an die CO2-Speicherung.DNR-Präsident Kai Niebert erklärte, CCS könne nur einen sehr begrenzten Beitrag leisten, da das Verfahren energieintensiv, teuer und risikobehaftet sei. Ein großflächiger Einsatz mit steigenden Kosten würde die energiewende ausbremsen und fossile Abhängigkeiten verstärken, statt sie zu verringern.
einschätzung des Weltklimarats
Der Weltklimarat (IPCC) bewertet CCS als ein Instrument, um schwer vermeidbare Emissionen in Branchen wie der Zement-, Stahl- oder Chemieindustrie zu bewältigen. Gleichzeitig warnt der IPCC,dass Pläne für CCS die Anreize zur sofortigen Emissionsminderung abschwächen könnten. Eine aktuelle Studie zeigte zudem, dass die weltweit nutzbaren CO2-Speicherkapazitäten deutlich geringer sind als bisher von Forschung und Industrie angenommen.