Kritik an Zusammensetzung der Enquete-Kommission
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat die Zusammensetzung der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie scharf kritisiert.
interessen pflegebedürftiger Menschen nicht berücksichtigt
Brysch erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass die Interessen hochbetagter, pflegebedürftiger und sterbender Menschen bei der Aufarbeitung der Corona-Pandemie keine Rolle spielten. Dies zeige sich in der Zusammensetzung der Enquete-Kommission, die aus jeweils 14 Sachverständigen und abgeordneten der verschiedenen Fraktionen bestehe.
Forderung nach transparenter Aufarbeitung
Brysch bemängelte, dass in der Kommission keine gründliche, transparente und selbstkritische aufarbeitung gewährleistet sei. Er betonte, es sei überfällig, die Corona-maßnahmen in der Langzeitpflege auf den Prüfstand zu stellen.
Schutzkonzepte für zukünftige Pandemien gefordert
Weiter kritisierte Brysch, dass bis heute Anstrengungen fehlten, verbindliche Schutzkonzepte für pandemische Notlagen in der Langzeitpflege zu entwickeln. Für zukünftige Pandemien müssten im Fall von Ketteninfektionen ausweichquartiere, ein tägliches Testregime für alle sowie medizinisch-pflegerische Taskforces verpflichtend vorgehalten werden.
Appell an die Politik
Brysch forderte, Pflegeeinrichtungen dürften nie wieder zu Hochrisikozonen werden. Der Bund müsse aus den Versäumnissen in der Coronakrise die richtigen Schlüsse ziehen und sich für einen erneuten Ernstfall wappnen.