Ergebnisse einer Studie zur Gesundheitskompetenz von Schulkindern
Die Gesundheitskompetenz von Schulkindern in Deutschland ist laut einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Studie der DAK sehr niedrig. Demnach verfügen 84 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler über keine ausreichende Motivation für gesundheitsbewusstes Verhalten. Sie übernehmen nicht ausreichend verantwortung für ihre eigene gesundheit.
Unterschiede nach sozialem Hintergrund
Nur 16 Prozent der Kinder und Jugendlichen besitzen eine hohe Gesundheitskompetenz. Diese Gruppe fühlt sich befähigt, aktiv entscheidungen zu treffen und Initiative zu zeigen. Sie zeigt ein starkes Interesse an Gesundheitsthemen und ist motiviert, ihr Wissen etwa über gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, Sport oder Bewegung zu erweitern.Der soziale Hintergrund spielt dabei eine wichtige rolle: Bei Schulkindern aus Familien mit niedrigem sozialstatus verfügen lediglich zwölf Prozent über eine hohe Gesundheitskompetenz.
Psychosomatische Beschwerden weit verbreitet
Psychosomatische Beschwerden sind unter den befragten Schülerinnen und Schülern stark verbreitet. 65 Prozent leiden mindestens wöchentlich unter Erschöpfungszuständen. Bei Kindern mit hoher Gesundheitskompetenz sind es mit 55 Prozent ein Sechstel weniger. fast ein Drittel der schulkinder berichtet mehrmals pro Woche über Schlafprobleme, etwa ein Sechstel klagt über Kopfschmerzen. Kinder und Jugendliche mit hoher Gesundheitskompetenz berichten insgesamt seltener von solchen Beschwerden.
Psychische Belastungen besonders bei Mädchen
die Studie zeigt, dass insbesondere Mädchen von psychischen Belastungen betroffen sind. Mehr als ein Viertel der Schülerinnen zeigte im Schuljahr 2024/2025 depressive Symptome wie Niedergeschlagenheit und häufiges Weinen. Mit 27 Prozent sind Mädchen fast viermal so häufig betroffen wie Jungen (sieben Prozent). Dies ist der höchste Wert der vergangenen Jahre und liegt geringfügig über dem Wert während der Pandemie. Besonders betroffen sind Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren mit niedrigem Sozialstatus: 43 Prozent von ihnen geben an, oft traurig oder niedergeschlagen zu sein. Insgesamt sind 18 prozent aller Kinder und Jugendlichen betroffen,bei jenen mit hoher Gesundheitskompetenz liegt der Anteil bei zwölf Prozent.
Einsamkeit unter Schülerinnen und Schülern
einsamkeit ist vor allem für Mädchen ein Problem: 41 Prozent der Schülerinnen fühlen sich oft allein und haben das Gefühl, keine Freunde zu haben. Bei den Jungen sind es 25 Prozent. Auch hier zeigt sich ein Zusammenhang mit der Gesundheitskompetenz: Schülerinnen und Schüler mit hoher Gesundheitskompetenz fühlen sich seltener einsam als ihre weniger kompetenten Mitschülerinnen und Mitschüler (28 prozent gegenüber 34 Prozent).
Hintergrund der Studie
Der DAK-Präventionsradar ist eine bundesweite Schulstudie zur Gesundheitslage von Kindern und Jugendlichen. Im aktuellen Erhebungszeitraum von November 2024 bis Februar 2025 nahmen 26.586 Schülerinnen und Schüler aus 1.712 Klassen an 116 Schulen teil.Die Online-Befragung wurde im Klassenverband durchgeführt und erfasste Daten zu Gesundheitswissen,Verhalten,psychischer Belastung und sozialen Faktoren.