Verbraucherstimmung in Deutschland sinkt im August weiter
Rückgang des Konsumklima-Index
Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im August weiter abgeschwächt. Nach Angaben des am Mittwoch veröffentlichten „GfK-Konsumklima“ gingen sowohl die Einkommens- als auch die Konjunkturerwartungen deutlich zurück. Auch die Anschaffungs- und Sparneigung der Verbraucher sank leicht.
Der Konsumklima-Indikator fiel im Vergleich zum Vormonat, der revidiert bei -21,7 Zählern lag, um 1,9 Zähler auf nun -23,6 Punkte.Besonders die stark gesunkene Einkommenserwartung trug maßgeblich zu diesem Rückgang bei. die Sparneigung verringerte sich lediglich um 0,6 Punkte auf 15,8 Zähler und hatte damit nur einen geringen Einfluss auf das Konsumklima.
Sommerflaute beim Konsumklima
Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), das an der Indexermittlung beteiligt ist, erklärte: „Mit dem dritten Rückgang in Folge befindet sich das Konsumklima nun definitiv in der Sommerflaute.“ Ein wesentlicher grund für den Rückgang der Einkommensaussichten seien die zunehmenden Sorgen um den Arbeitsplatz.
Steigende Arbeitslosigkeit und Beschäftigungspessimismus
Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist zuletzt gestiegen und lag im Juli knapp unter drei Millionen. Experten erwarten, dass diese Marke im august überschritten wird.Auch unter den verbrauchern hat der Beschäftigungspessimismus in diesem Monat deutlich zugenommen. Der Indikator für die erwartung an die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen erreichte den höchsten Wert in diesem Jahr. Laut Bürkl sorgt die zunehmende Angst vor Jobverlust dafür, dass viele Konsumenten bei größeren Anschaffungen weiterhin zurückhaltend bleiben. Die Hoffnungen auf eine durchgreifende Erholung der Konsumstimmung in diesem Jahr schwinden damit weiter.
Rückschlag bei den Einkommensaussichten
Nach fünf Anstiegen in Folge mussten die Einkommensaussichten der Verbraucher im August einen deutlichen Rückschlag hinnehmen. Der Einkommensindikator verlor gegenüber dem Vormonat 11,1 Zähler und fiel mit 4,1 Punkten auf den niedrigsten Wert seit März 2025, als -3,1 Punkte gemessen wurden. Neben den Sorgen um einen möglichen Arbeitsplatzverlust spielt auch die anhaltende Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise eine Rolle.
Steigende Inflationserwartungen
Die geopolitische Lage sowie die Zollpolitik der US-Regierung führen zu Befürchtungen,dass unter anderem die Energiepreise wieder steigen könnten.Entsprechend sind die inflationserwartungen der deutschen Konsumenten im August den zweiten monat in Folge angestiegen.
Anschaffungsneigung und Konjunkturstimmung weiter rückläufig
Aufgrund der gesunkenen Einkommensaussichten musste auch die Anschaffungsneigung im August Einbußen hinnehmen. Der entsprechende Indikator verlor 0,9 Zähler und liegt mit -10,1 Punkten weiterhin auf niedrigem Niveau. Dies ist der schlechteste Wert seit Februar 2025, als -11,1 Punkte gemessen wurden.Auch der Konjunkturoptimismus der deutschen Verbraucher nimmt weiter ab. Zum zweiten Mal in Folge verlor der Konjunkturindikator spürbar und sank um 7,4 Zähler. Mit 2,7 Punkten erreicht die konjunkturstimmung den niedrigsten Wert seit einem halben Jahr. Im Februar lag sie bei 1,2 Punkten. Die Hoffnungen auf eine Erholung der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr sind aus Sicht der Verbraucher damit weiter gesunken.