Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Industrieunternehmen
Im Juli 2025 meldete rund jedes vierte Industrieunternehmen in Deutschland einen Rückgang seiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Ländern außerhalb der Europäischen Union. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Münchener Ifo-Instituts hervor.
Keine Verbesserung im innereuropäischen Wettbewerb
Der Anteil der Unternehmen mit sinkender Wettbewerbsfähigkeit gegenüber EU-Mitgliedstaaten sank nur leicht von 13,4 auf 12,0 Prozent. Damit bleibt der Wert im Vergleich zur vorherigen Umfrage im April nahezu unverändert. Eine Trendwende ist laut den Umfrageergebnissen nicht in Sicht.
Strukturelle Herausforderungen für die Industrie
Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, erklärte, die deutsche Industrie habe mit strukturellen Nachteilen wie hohen Energiepreisen, umfangreicher Regulierung und erschwerten Investitionsbedingungen zu kämpfen. Viele Unternehmen verlieren dadurch im globalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit.
Entwicklung in den einzelnen Branchen
In keiner Industriebranche wurde zuletzt eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit festgestellt. Besonders betroffen ist der Maschinenbau: Hier stieg der Anteil der Unternehmen mit sinkender Wettbewerbsfähigkeit von 22,2 auf 31,9 Prozent – der höchste bisher gemessene Wert.Auch in der Elektroindustrie nahm der Wettbewerbsdruck weiter zu. In der automobilbranche hingegen bewerteten deutlich weniger Unternehmen ihre Wettbewerbsposition negativ als im Vormonat. Der Anteil sank von 33,0 auf 16,1 Prozent.
Ausblick auf den internationalen Wettbewerb
Wohlrabe betonte, die Herausforderungen für die deutsche Industrie im internationalen Wettbewerb blieben weiterhin groß. Nach der vorläufigen Einigung im Zollstreit müssten deutsche Unternehmen mit einem strukturellen Aufschlag von 15 Prozent gegenüber Wettbewerbern in den USA rechnen. Ob dieser Nachteil durch neue Handelsbeziehungen ausgeglichen werden kann,sei noch offen.