Regierungskoalition verliert Mehrheit im Oberhaus
Nach aktuellen Projektionen des japanischen Senders NHK hat die regierende Koalition in Japan ihre Mehrheit im Oberhaus verloren. Die Koalition, bestehend aus der Liberaldemokratischen Partei (LDP) und der Komeito-Partei, erhält demnach 75 nicht umkämpfte Sitze. Für die Kontrolle über die Kammer wären jedoch 125 Sitze erforderlich gewesen. NHK prognostiziert, dass die Koalition keine signifikanten Gewinne erzielen wird, was den Verlust der Mehrheit bestätigt.
Historische Entwicklung für die LDP
Es ist das erste Mal in der 70-jährigen Geschichte der LDP, dass sie eine Koalition anführt, die weder das Unterhaus noch das Oberhaus kontrolliert.
Reaktionen von Regierung und Opposition
premierminister Shigeru Ishiba erklärte, dass er trotz des Vertrauensverlusts der Wähler beabsichtige, im Amt zu bleiben. Der Vorsitzende der größten Oppositionspartei,der Konstitutionell-Demokratischen Partei Japans,Yoshihiko Noda,betonte,dass die Wähler die Regierung von Premierminister Ishiba klar abgelehnt hätten. Noda forderte Ishiba auf, seine Pläne für den Verbleib im Amt zu erläutern. Zudem kündigte Noda an, dass die Oppositionsparteien eng zusammenarbeiten wollen, um eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.