Generationenkonflikte am Arbeitsplatz weit verbreitet
Rund jeder vierte Beschäftigte in Deutschland erlebt bei der täglichen Arbeit Generationenkonflikte. Besonders häufig treten Spannungen zwischen verschiedenen Altersgruppen im Gesundheitswesen und in Erziehungsberufen auf, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Gesundheitsreport „Gen Z in der Arbeitswelt“ der DAK hervorgeht.
Junge Beschäftigte besonders betroffen
Über alle Branchen hinweg sind junge Beschäftigte mit 28 Prozent etwas häufiger von Generationenkonflikten betroffen als der Durchschnitt. Ein Viertel der Jüngeren, die solche Konflikte erleben, fühlt sich dadurch stark oder sehr stark belastet. Rund 8,3 Millionen Erwerbstätige gehören zu dieser jungen Beschäftigtengruppe unter 30 Jahren.
Gen Z in der Arbeitswelt
Die beschäftigten der Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, machen rund ein Fünftel der 43 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland aus. Behörden und Betriebe sind zunehmend auf sie angewiesen. Besonders jüngere Beschäftigte leiden im Arbeitsalltag unter Generationenkonflikten: 28 Prozent der Gen Z berichten von Spannungen zwischen Altersgruppen. 25 Prozent davon fühlen sich stark oder sehr stark belastet, 56 Prozent weniger stark und 19 Prozent gar nicht. Im Durchschnitt aller Beschäftigten erleben 23 Prozent Generationenkonflikte, für 18 Prozent der Betroffenen sind diese eine starke oder sehr starke Belastung bei der täglichen Arbeit.
Branchenunterschiede bei Generationenkonflikten
Im Gesundheitswesen und im Erziehungsbereich ist der Anteil der Betroffenen mit jeweils 30 Prozent am größten. In der Datenverarbeitungsbranche berichten nur zwölf Prozent, zumindest hin und wieder Generationenkonflikte zu erleben. Besonders häufig nehmen junge Beschäftigte Konflikte wahr, wenn sie in vornehmlich älteren Teams arbeiten und dort in der Minderheit sind: 44 Prozent der Jüngeren in älteren Teams sind betroffen, 16 Prozent sogar häufig oder sehr häufig.
Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit
Beschäftigte, die im Joballtag keine Generationenkonflikte erleben, haben eine höhere Arbeitszufriedenheit. Fast ein Drittel der unbelasteten gibt an, vollkommen zufrieden zu sein, bei den anderen ist es nur ein Fünftel. Insgesamt zeigen aktuell 26 Prozent der unter 30-Jährigen eine hohe Arbeitszufriedenheit. Bei einer früheren Befragung waren die damals jungen Beschäftigten noch zu 43 Prozent vollkommen zufrieden. Besonders kritisch sehen junge Beschäftigte das Arbeitsklima, die Entwicklungsmöglichkeiten und den Gesundheitsschutz.
Krankenstand und Präsentismus bei jungen Beschäftigten
Laut DAK-Gesundheitsreport lag der Krankenstand der unter 30-Jährigen 2024 bei 4,7 Prozent und damit 13 Prozent unter dem der DAK-versicherten Beschäftigten insgesamt (5,4 Prozent). Junge Beschäftigte waren zwar häufiger krank (42 Prozent mehr Fälle), jedoch im Durchschnitt kürzer krankgeschrieben. Gleichzeitig berichten sie von etwas mehr Präsentismus.
Arbeiten trotz Krankheit und Gründe dafür
Über die Hälfte (65 Prozent) der unter 30-Jährigen hat in den zurückliegenden zwölf Monaten mindestens einmal krank gearbeitet (Gesamtheit: 62 Prozent). Der wichtigste Grund dafür war Rücksichtnahme auf andere Beschäftigte im Arbeitsteam. Bei über einem Drittel (36 Prozent) spielte auch die Sorge vor Nachteilen bei zu häufiger Krankmeldung eine Rolle.
gesundheitliche Unterschiede bei jungen Beschäftigten
Unter-30-Jährige haben mehr Fehltage wegen Atemwegserkrankungen (plus 95 Tage je 100 Beschäftigte) und weniger wegen Muskel-Skelett-Problemen (minus 166 Tage je 100 Beschäftigte) als die DAK-versicherten Beschäftigten insgesamt. Psychisch bedingter Arbeitsausfall spielt in der Generation Z eine größere Rolle als im Durchschnitt. Mehr als ein Viertel der jungen Beschäftigten (26 Prozent) berichten von depressiven Symptomen in den zurückliegenden 14 Tagen, etwa von Niedergeschlagenheit oder Interessenlosigkeit.