Für Saarbrücken endet eine aufopferungsvoll geführte Partie mit bitterer Enttäuschung.
Mutiger Beginn, aber ohne Durchschlagskraft
Alois Schwartz stellte seine Elf im Vergleich zum Hinspiel auf mehreren Positionen um: Brünker und Kapitän Zeitz mussten zunächst auf die Bank, Vasiliadis und Multhaup rückten in die Startelf. Der FCS zeigte sich von Beginn an engagierter, kam jedoch gegen gut organisierte Braunschweiger kaum hinter die Abwehrkette.
Die besseren Chancen hatten die Gäste: Polter verpasste knapp (10.), Gomez scheiterte an FCS-Keeper Menzel (34.). Auf der Gegenseite setzte Vasiliadis einen Schuss knapp neben das Tor (36.). Zur Pause blieb es beim torlosen Remis – die Spannung stieg.
Elfmeter bringt Spannung zurück
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig – viele Ballverluste und wenig Tempo prägten das Spiel. Dann aber die Schlüsselszene: Nach einer Ecke sprang Jaeckel der Ball an den Arm, Schiedsrichter Tobias Stieler entschied auf Handelfmeter. Krüger verwandelte sicher zum 1:0 (66.) und entfachte damit neue Hoffnung auf Saarbrücker Seite.
Eine echte Drangphase folgte nicht, doch der FCS blieb spielbestimmend – und belohnte sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit: Der eingewechselte Schmidt flankte auf Brünker, der per Kopf zum 2:0 traf (83.). Der Ausgleich im Gesamtergebnis war hergestellt – Verlängerung.
Rizzuto fliegt – Ex-Saarbrücker trifft zur Entscheidung
Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit dann der Rückschlag: Rizzuto sah nach einem leichten Foul an Di Michele Sanchez die Gelb-Rote Karte (90.+1) – eine harte Entscheidung, die auch nach dem Spiel für Diskussionen sorgte. „Der Plan ist super aufgegangen bis zu der Gelb-Roten Karte“, sagte FCS-Trainer Alois Schwartz. „Dann ist vieles zusammengekommen.“
In Unterzahl verteidigte der FCS leidenschaftlich, doch der Druck der Gäste nahm zu. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Verlängerung dann die Entscheidung: Ausgerechnet der frühere Saarbrücker Di Michele Sanchez traf zum 1:2 (105.+2). Schwartz haderte mit dem Zeitpunkt: „Der Schiedsrichter hat deutlich länger nachspielen lassen als angezeigt.“
Saarbrücken warf nochmals alles nach vorne – selbst Torwart Menzel rückte mit auf. Doch ein weiter Abschlag von Hoffmann landete bei Philippe, der den Ball ins leere Tor zum 2:2-Endstand einschob (120.). Der BTSV sicherte sich damit den Klassenerhalt.
Stimmen zum Spiel: „Tut brutal weh“
Entsprechend niedergeschlagen fiel das Fazit auf Seiten des FCS aus. „Wir hätten es zumindest verdient gehabt, ins Elfmeterschießen zu kommen“, erklärte Schwartz nachdenklich. Auch bei den Spielern überwog der Schmerz.
„Viel härter hätte es nicht kommen können“, sagte Torschütze Florian Krüger. „Wir machen hier ein super Spiel nach dem wirklich schlechten Spiel am Freitag. Respekt an jeden Einzelnen, was wir auf dem Platz gelassen haben. Tut brutal weh gerade in dem Moment.“
Auch Sebastian Jacob, der verletzt zuschauen musste, und viele Teamkollegen zeigten sich nach Schlusspfiff fassungslos. Marvin Cuni vergoss auf dem Feld Tränen. „Wir hätten uns in die Geschichtsbücher eintragen können und wollten es den Fans schenken“, sagte Torschütze Brünker. „Das Hinspiel hat uns das Genick gebrochen.“
Ausblick
Eintracht Braunschweig bleibt damit als erster Zweitligist seit vier Jahren über die Relegation in der Liga. Der Saisonstart ist für das erste August-Wochenende angesetzt. Auch der 1. FC Saarbrücken beginnt dann den Spielbetrieb in der 3. Liga – mit dem Ziel, einen neuen Anlauf in Richtung 2. Bundesliga zu nehmen.
Besonders bitter aus FCS-Sicht: Das entscheidende Tor erzielte ausgerechnet ein Ex-Saarbrücker. Di Michele Sanchez, einst selbst im Trikot der Blau-Schwarzen aktiv, besiegelte mit seinem Treffer das Relegations-Aus. Die zentrale Frage der kommenden Wochen lautet nun: Wie stellt sich der FCS für die neue Saison auf – personell und strukturell?
Bildquellen
- Relegation 2025: 1. FC Saarbrücken – Eintracht Braunschweig: Regio-Journal