Im Antrag wird vorgeschlagen, eine Resolution zum Erhalt der Zuwegung und des Bahnhaltepunkts zu verabschieden. Die Verwaltung solle Angebote für eine Brückensanierung einholen und mit Deutscher Bahn, Land, Bund sowie dem Zweckverband Itzenplitz über eine Kostenübernahme oder Förderung verhandeln. Außerdem solle geprüft werden, ob Mittel aus dem Infrastruktursondervermögen des Bundes eingesetzt werden können. Als kurzfristige Übergangslösung schlägt die CDU vor, ein provisorisches Treppengerüst – ähnlich wie am Bahnhof Quierschied – zu errichten.
Die CDU begründet ihren Antrag damit, dass die Sperrung den Zugang zum Haltepunkt vollständig verhindere und die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger in Bildstock stark einschränke. Zudem sei die Brücke eine Verbindung zum Naherholungsgebiet Itzenplitz und zum Alten Bergmannsweg. Fraktionsvorsitzender Daniel Jung kritisierte die Informationspolitik: „Die Kommunikation von Bürgermeister und Stadtverwaltung war hier – wie oft – leider nicht glücklich: Obwohl die Problematik schon lange bekannt war, hat man die Öffentlichkeit quasi erst informiert, als die Schließung unmittelbar bevorstand.“
Auch die Fraktion SFF (Soziale Fraktion Friedrichsthal) äußerte sich kritisch. Die Vorsitzenden Rainer Loos und Jürgen Trenz erklärten: „Wir sind enttäuscht, dass wir als Stadtratsfraktion vorab nicht informiert wurden und diese Informationen durch Dritte erfahren mussten.“ Die SFF betonte, dass die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger oberste Priorität habe und eine Sperrung offenkundig unausweichlich gewesen sei. Sie regte an, schnellstmöglich mit allen Beteiligten Finanzierungsmöglichkeiten für eine Sanierung zu prüfen und forderte, dass auch die Deutsche Bahn, Land und Bund eingebunden werden.
Die Fraktionsvorsitzende der Bürger für Friedrichsthal (BFF), Nadine Klein, erklärte, dass die Sanierungsbedürftigkeit der Brücken im Stadtgebiet bereits seit längerem bekannt sei. „Nun ist es leider so wie immer, wenn die Kassen klamm sind, schiebt man gewisse Dinge so lange vor sich her wie möglich. (…) So lange zu warten, bis das Problem akut ist, sodass eine Sperrung veranlasst werden muss, war ein Versäumnis.“ Der Bahnhaltepunkt Bildstock sei aus Sicht der BFF besonders wichtig, da es dort – anders als in Friedrichsthal – nur eine Zustiegsmöglichkeit gebe. Die nächstmögliche Haltestelle befinde sich in Friedrichsthal Mitte, was für Berufspendler und Schüler früh morgens nicht zumutbar sei. Die Fraktion will sich in der nächsten Stadtratssitzung für eine schnelle Lösung einsetzen.
Bürgermeister Christian Jung erklärte auf Regio-Journal Anfrage, dass die Situation und die Notwendigkeit zur Sperrung neu gewesen sei und zunächst mit den beteiligten Stellen abgestimmt werden musste. Fahrgäste würden über die Änderungen ab dem 18. August in den Zügen sowie durch Transparente an den Absperrgittern informiert. Ein Schienenersatzverkehr werde nicht eingerichtet, da die Stadt die Kosten dafür selbst tragen müsste. Stattdessen können Fahrgäste an der Haltestelle Friedrichsthal Mitte in die Buslinie 309 umsteigen. Ein Ingenieurbüro, das bereits die Zustandsnote 3,9 vergeben habe, sei beauftragt, Vorschläge für eine Sanierung oder einen Neubau zu erarbeiten. Zur Finanzierung verwies der Bürgermeister auf laufende Verhandlungen zur Verteilung der Bundesmittel und äußerte Zweifel, dass der Zweckverband Itzenplitz einen Beitrag leisten könne.
Eine Sprecherin der Deutschen Bahn teilte dem Regio-Journal mit, dass man sich derzeit in Gesprächen mit der Stadt, dem Land und dem Zweckverband befinde. Die Bahn wies darauf hin, dass die Stadt Friedrichsthal Eigentümerin der Brücke und damit erster Ansprechpartner sei. Eine konkrete Stellungnahme zu möglichen Maßnahmen steht noch aus.
Ab dem 18. August 2025 wird die Fußgängerbrücke am Bahnhaltepunkt Bildstock vollständig gesperrt. Dadurch ist der Haltepunkt Bildstock nicht mehr nutzbar. Derzeit dürfen nur fünf Personen gleichzeitig die Brücke betreten.
Die Stadtverwaltung bittet alle Fahrgäste, auf Durchsagen in den Zügen sowie auf aktuelle Hinweise zu achten. Weitere Informationen können während der üblichen Öffnungszeiten telefonisch bei der Stadt Friedrichsthal unter 06897 / 8568-300 erfragt werden.
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