Sumup verschiebt Börsengang
Der Zahlungsdienstleister Sumup hat einen schnellen Börsengang vorerst ausgeschlossen. „Wenn man sich momentan das Börsenumfeld anguckt,ist es nicht superdringend“,sagte Sumup-Mitgründer Marc-Alexander Christ dem Wirtschaftsmagazin Capital.Er wolle abwarten, bis die Börsenverhältnisse wieder günstiger seien. Grundsätzlich halte er einen Börsengang weiterhin für wahrscheinlich, sehe aber das Jahr 2026 als besseren Zeitpunkt als 2025.
Zurückhaltung bei deutschen Techunternehmen
Mit dieser Entscheidung reiht sich sumup in eine Reihe deutscher Technologieunternehmen ein, die ihre Pläne für einen Börsengang zuletzt verschoben haben. Der Online-Autoteilehändler Autodoc brach Ende Juni bereits zum zweiten Mal den gang an die Börse ab und nannte die geopolitische Situation als wichtigsten Grund.Auch das Medizintechnikunternehmen Brainlab sagte seinen Börsengang Anfang Juli kurz vor dem Start ab und verwies auf ein nicht optimales Marktumfeld.In beiden Fällen hatten die Eigentümer offenbar auf höhere Bewertungen gehofft.
Entwicklung und Pläne von Sumup
Das in London und Berlin ansässige Fintech Sumup ist mit Kartenterminals für kleine Händler und Gastronomen stark gewachsen. Seit Ende 2022 schreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben schwarze Zahlen und erhebt von beteiligten Händlern Transaktionsgebühren. In einer Finanzierungsrunde im Jahr 2022 wurde Sumup mit acht Milliarden Euro bewertet. Ob sich eine solche Bewertung aktuell am aktienmarkt erzielen ließe, ist jedoch ungewiss.
Erweiterung des Kundenkreises
Nach Angaben von Marc-Alexander Christ plant Sumup, seinen Kundenkreis zu erweitern und künftig auch größere Unternehmen stärker in den Fokus zu nehmen.„Das nächsthöhere Segment haben wir immer schon mitgenommen, haben uns aber weniger darauf konzentriert, denen besondere Lösungen anzubieten“, erklärte Christ. Dies wolle das Unternehmen nun verstärkt nachholen.