Macron ruft Europa zu führender Rolle bei Dekarbonisierung auf
Zehn Jahre nach dem Pariser klimaabkommen fordert Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Europa auf, zum zentralen Standort für ehrgeizige Dekarbonisierungsprojekte zu werden. In einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ (dienstagsausgabe) zieht er eine positive Bilanz der französischen Klimapolitik und verweist zugleich auf die Herausforderungen der kommenden Jahre.
Bilanz der französischen Klimapolitik
Macron zufolge hat Frankreich seine Treibhausgasemissionen seit 1990 um 30 Prozent gesenkt. „Seit der COP21 haben wir unsere Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 30 prozent gesenkt. Unser Ziel ist eine Reduzierung um 50 Prozent bis 2030″, erklärte er.
Die bisherigen Ergebnisse bezeichnete er als eine kollektive Leistung Frankreichs. Es handele sich um den Erfolg eines ökologischen ansatzes, „der Fortschritt und Schutz miteinander verbindet und uns ermöglicht, die Emissionen und die Arbeitslosigkeit zu reduzieren“.
Strategie mit Nuklearenergie und erneuerbaren Energien
Rolle der Kernenergie
Im Zentrum der französischen strategie steht nach Macrons Darstellung der Energiemix. „Wir haben die Nuklearbranche wiederbelebt; Bau und Finanzierung von sechs neuen EPR2-Reaktoren sind bereits angelaufen, und wir entwickeln zudem kleine Reaktoren zur Wärmeerzeugung“, schrieb er.
Ausbau erneuerbarer Energien
Parallel dazu treibe Frankreich den Ausbau erneuerbarer Energien voran. Macron zufolge war der französische Strommix im Jahr 2024 zu mehr als 95 Prozent dekarbonisiert. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer weltweit führenden Leistung.
Appell an die Europäische Union
Macron rief dazu auf, die französischen Bemühungen auf europäischer Ebene fortzusetzen. „Wir müssen diese bemühungen auch auf europäischer ebene fortsetzen, um zu vereinfachen, zu innovieren und unsere Branchen besser vor unlauterem Wettbewerb zu schützen“, betonte er.
Zugleich äußerte er die Erwartung,dass die kommenden Maßnahmen der Europäischen Kommission eine klare Ausrichtung erkennen lassen. Er hoffe, „dass die bevorstehenden Ankündigungen der Europäischen Kommission zeigen werden, dass sich eine Dynamik mit echter europäischer Präferenz entwickelt, sodass Europa wirklich zum Standort der ehrgeizigsten Dekarbonisierungsprojekte der Welt wird“.










