Dies teilte die Stadtverwaltung auf Regio-Journal-Nachfrage schriftlich mit. Der vom Stadtrat in seiner Juli-Sitzung beschlossene Bürgerentscheid habe sich „erledigt“.
Ursprünglich war vorgesehen, die veralteten Leuchtkörper gegen energiesparende LED-Technik auszutauschen. Die Verwaltung hatte in den Sitzungsunterlagen darauf hingewiesen, dass mehr als die Hälfte der Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet in einem „ähnlich schlechten Zustand“ sei. Nur etwa ein Drittel der Leuchten wurde bislang mithilfe von Fördermitteln modernisiert. Da die Produktion herkömmlicher Quecksilberdampflampen – die immer noch einen Großteil der benutzten Lampen ausmachen und seit 2015 verboten ist und vorhandene Lagerbestände zur Neige gehen, könne ein Ersatz künftig nur noch eingeschränkt erfolgen.
Der Stadtrat hatte sich im Sommer darauf verständigt, die Eigentümerinnen und Eigentümer der Lenaustraße zu befragen, ob sie sich an den Kosten der Maßnahme beteiligen wollen. Vorgesehen war eine hälftige Finanzierung zwischen Stadt und Anwohnern. Der Austausch der Leuchtköpfe sollte insgesamt rund 3.360 Euro kosten, der Anteil pro Grundstück hätte zwischen 160 und 180 Euro gelegen.
Nach Angaben des Bürgermeisters wurde mit den Glasfaser-Arbeiten begonnen, bevor die Befragung der Anlieger stattfinden konnte. Zur grundsätzlichen Finanzierungsfrage erklärte er: „Wenn Qualitätsverbesserungen gewollt sind, müssen diese bezahlt werden. Entweder von den unmittelbaren Nutznießern (Anwohner) oder von der Allgemeinheit.“ Dabei stelle sich eine Gerechtigkeitsfrage, „denn das Geld findet sich auch nicht bei der Stadt, also bei der Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger“.
Eine LED-Umrüstung hätte jedoch nicht nur den Anwohnern zugutekommen können, sondern auch der Stadt selbst. LED-Leuchten verbrauchen gegenüber alten Quecksilberdampflampen je nach Modell zwischen 40 und 70 Prozent weniger Energie. Auch Haltbarkeit und Leuchtkraft ist um ein vielfaches höher. Da die Kosten für den Betrieb der Straßenbeleuchtung vom städtischen Haushalt getragen werden, hätte die Stadt durch eine Umrüstung langfristig auch eigene Energie- und Betriebsausgaben senken können. Darüber hinaus verbessert eine moderne Beleuchtung die Verkehrssicherheit und das Stadtbild, was allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt.
Der Stadtrat hat zudem den Aufbau eines kommunalen Energiemanagementsystems (EMS) beschlossen. Es dient der Erfassung und Steuerung des Energie- und Wasserverbrauchs städtischer Gebäude und soll langfristig Einsparungen und Klimaschutzmaßnahmen unterstützen. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund 447.000 Euro, wobei die Stadt etwa 10 Prozent beziehungsweise rund 45.000 Euro selbst trägt. Mit dem Aufbau des Energiemanagementsystems verfolgt die Stadt das Ziel, Energie- und Betriebskosten ihrer Liegenschaften systematisch zu erfassen und zu reduzieren. In diesem Zusammenhang könnten künftig auch Maßnahmen wie die Modernisierung der Straßenbeleuchtung erneut geprüft werden.
Bildquellen
- 6c6c08b9-3ce2-46de-b003-84ae49b0177b~1: Regio-Journal
 







