Bittere Nachricht für den 1. FC Saarbrücken kurz vor dem ersten Heimspiel der Saison: Vizekapitän Patrick Sontheimer hat sich nach dem 3:3 zum Auftakt bei Energie Cottbus im Training verletzt. Laut Vereinsangaben handelt es sich um eine Muskel-Sehnen-Verletzung im Oberschenkel, die einen längeren Ausfall nach sich ziehen dürfte. Die endgültige Diagnose sollte eine MRT-Untersuchung bringen.
Cheftrainer Alois Schwartz zeigte sich betroffen: „Wir werden sehen, wie wir es morgen lösen. Grundsätzlich müssen wir diskutieren, wie wir weiter vorgehen. Wir haben ihn beim Testspiel in Düdelingen noch geschont, um eine Woche mehr Zeit zu haben. Er war beschwerdefrei und hatte auch nach dem Spiel in Cottbus keine Probleme. Im Training ist es dann passiert. Für den Jungen ist das extrem bitter.“
Für Sontheimer ist es bereits der zweite längere Ausfall in kurzer Zeit. Schon während der Vorbereitung musste der 26-Jährige wegen eines Zehenbruchs und anschließender muskulärer Probleme pausieren.
Weitere Ausfälle und Rückkehrer
Neben Sontheimer fehlen am Samstag auch Philip Fahrner (Faserriss), Richard Neudecker (Fußentzündung), Sebastian Vasiliadis (Wadenverletzung) und Amine Naifi. Positiv: Maurice Multhaup steht wieder im Kader, und Neuzugang Niko Bretschneider konnte nach seiner Blessur aus dem Cottbus-Spiel wieder normal trainieren.
Heimauftakt vor großer Kulisse
Der FCS empfängt am Samstag (14 Uhr) den FC Viktoria Köln im Ludwigsparkstadion. Rund 13.000 Zuschauer werden zum Heimauftakt erwartet. Schwartz erwartet ein intensives Duell: „In dieser Liga gibt es nur enge Spiele. Viktoria Köln ist gut gestartet und überzeugt vor allem mit einem starken Umschaltspiel. Wir müssen aktiver und griffiger sein als in Cottbus. Unser Ziel muss es sein, das Publikum mitzunehmen.“
Analyse zum Saisonstart
Zum 3:3 in Cottbus fand der FCS-Coach klare Worte: „Wir sind sehr schlecht gestartet. Hinten raus haben wir viel Ballbesitz gehabt und uns auch Torchancen erarbeitet. Mit dem Punkt können wir leben, aber wir sollten das Glück nicht überstrapazieren.“
Turbulenzen um Ex-Kapitän Zeitz
Nicht nur sportlich, auch abseits des Platzes gab es in den vergangenen Tagen reichlich Gesprächsstoff. Beim Saisonauftakt rettete der FCS in der Nachspielzeit einen glücklichen Punkt, doch die Darbietung warf Fragen zum Leistungsstand auf. Manuel Zeitz, langjähriger Spielführer, kritisierte unter der Woche das „ganz schlechte Defensiv-Verhalten“ seines Teams.
Für Schlagzeilen sorgte jedoch vor allem die Diskussion um die Kapitänsfrage. Trainer Alois Schwartz räumte auf der Pressekonferenz vor dem Viktoria-Spiel ein: „Die Kapitänsfrage ist von meiner Seite insgesamt etwas unglücklich ausgedrückt worden. Ich habe vielleicht die falschen Worte gewählt.“ Nach neun Jahren als Kapitän hatte er Zeitz die Binde entzogen – aus sportlichen Gründen, wie er betonte. Man wolle einen Kapitän, „der sehr viele Spiele macht, im Idealfall jedes Spiel“.
Zeitz schilderte seine Sicht im Podcast von Stadionsprecher Christoph Tautz: „Der Trainer hat mir gesagt, dass er mich nicht als Kapitän sieht, dass er etwas anderes möchte. Dass er einen Kapitän möchte, der sehr viele Spiele macht, im Idealfall jedes Spiel. Dass er das bei mir nicht so sieht. Deswegen wollte er eine Veränderung.“ Daraufhin entschied sich der 35-Jährige, auch den Mannschaftsrat zu verlassen – „um den Weg komplett freizumachen“.
Mit der Übergabe der Binde an Innenverteidiger Sven Sonnenberg endete eine Ära: „Ich habe das neun Jahre gemacht. Ich weiß nicht, ob es hier im Verein schon mal einen Spieler gab, der neun Jahre am Stück Kapitän war“, so Zeitz.
Bildquellen
- FCS-News: Regio-Journal